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Wunderwelt Friedhof Grunewald-Forst

Meine lieben Blog-Besucher*innen, heute habe ich mir eine Freundin geschnappt, und wir haben uns getraut: Auf den Friedhof Grunewald-Forst im Berliner Grunewald. Und getraut ist nicht übertrieben, ist dieser Friedhof doch auch als „Friedhof der Namenlosen“ und „Selbstmörderfriedhof“ bekannt und befindet sich zudem auch noch in den Tiefen des Grunewalds, jedoch in der Nähe der wunderschönen Havel.

Und jetzt mal weg vom gruseligen und hin zum spannenden und bezaubernden Aspekt: Dieser Friedhof ist wunder-wunder-schön, was natürlich dran liegt, dass er, umgeben von einem kleinen Mäuerchen, mitten in der Pracht des Grunewalds versteckt liegt. Ab 1879 wurden hier unbekannte Wasserleichen und Selbstmörder*innen beigesetzt, vom 22. Januar 1900 stammt die älteste erhaltene namentliche Eintragung eines Begräbnisses auf diesem Gelände, und ab 1928/29 bekam es eine feste Mauer, die das 4980 m² große Areal eingrenzte, sowie ein steinernes Eingangstor mit Eisenflügeln. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Anlage gepflegt und auch für Nicht-Selbstmörder*innen attraktiv gemacht. Man betritt den Hof also durch ein ziemlich altes, etwas verwittertes und natürlich quietschendes Tor, und findet sich wieder in einem…Wald! Hier wurde nur in sehr geringem Maße gerodet und abgeholzt, die Grabstätten wirken wie in den Wald eingesetzt, sind teilweise nur noch zu erahnen, umwuchert und eingewachsen sind sie einfach Teil des Waldes geworden! Uralte Grabsteine, Holzkreuze, einfache Steine…alles findet man hier, aber kaum Steine oder Gräber, so wie man sie vielleicht von anderen Friedhöfen her kennt…alles ist hier etwas anders – die Inschriften, die teilweise fehlenden Namen, die kleinen Kunstwerke auf den Gräbern. Schmale Wege führen über das Gelände, verwunschen schlängeln sie sich durch den Waldfriedhof, verwitterte Bänke erinnern an Besucher*innen früherer Zeiten. Seit 2018 finden hier keine Begräbnisse mehr statt, dennoch wirken selbst ältere Grabstätten umsorgt und gepflegt, man findet hier und da blühende und duftende Tulpen, und das stete Vogelgezwitscher und das leise Rascheln des Waldes begleiten einen auf seiner Reise durch diese unheimliche, wild-romantische, von traurigen Erinnerungen an die Schicksale geprägte und unwirkliche Wunderwelt. Ein absoluter Geheimtipp, den man auf seiner Wanderung durch den Grunewald und an der Havel definitiv mit einplanen sollte. Es gibt Parkmöglichkeiten in der Nähe, man sollte jedoch mit einem rund 20-25minütigen Spaziergang rechnen. Es gibt keine Toiletten, verpflegen kann man sich aber (corona-bedingt momentan nicht) aber in einem Gasthaus am Parkplatz. Dazu mehr Informationen untenstehend! Viel Freude beim Erkunden!

Hier findet ihr weitere Informationen zum Friedhof: https://www.in-berlin-brandenburg.com/Sehenswuerdigkeiten/Friedhoefe/Friedhof-Grunewald-Forst.html

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