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Berlin

Wunderwelt Alter Friedhof St. Jacobi

Liebe Besucher*innen, heute war ich wieder in meinem „Kiez“ unterwegs, und habe mir den im Jahre 1852 angelegten Friedhof der St. Jacobi-Gemeinde, den Alten Friedhof St. Jacobi angesehen. Direkt an der Karl-Marx-Straße im sehr quirligen Stadtteil Neukölln gelegen, kann man ihn nicht wirklich als ruhig bezeichnen – dies sollte Euch allerdings nicht abschrecken, ganz im Gegenteil:

Dieser Friedhof ist ein echtes „Überraschungs-Paket“! Hat man den eindrucksvollen Innenhof betreten, möchte man meinen, man ist in Rom unterwegs…Säulen, weiß getünchte Wände, linker Hand die Kapelle in antikem Stil…sehr außergewöhnlich, und tatsächlich war das Ziel, den Stil eines antiken römischen Tempel zu erreichen! Man steht direkt vor einem kleinen Blumenladen, und links daneben gibt es auch ein Café, was ebenfalls nicht alltäglich ist auf einem Friedhofs-Gelände. Aktuell aufgrund der Corona-Pandemie noch geschlossen, bietet es seinen Gästen in geöffnetem Zustand sogar eine wunderschöne kleine Terrasse, die auch auf den Friedhof ausgerichtet ist – diese könnt ihr unten auf den Bildern auch sehen. Dann schreitet man durch einen opulenten Bogen und erblickt zunächst einen schön angelegten, „normal“ wirkenden Friedhof, dies ändert sich aber sehr schnell, je weiter man vordringt in diesen fast schon kleinen Dschungel. Alles wächst hier scheinbar willkürlich und wild, große ungemähte Rasenflächen, Büsche, Tannen, Laubbäume…es ist so unfassbar schön, wie sich die Natur hier Ihren Platz erobert hat und erobern durfte…einfach fantastisch. Die Grabstätten wirken in diesem dichten Bewuchs fast schon versteckt, kaum zu sehen sind die Steine, und dennoch findet man hier viele frisch gepflanzte oder niedergelegte blühende Blumen. Uralte verwitterte Gräber, monumentale Grabsteine, Statuen und kleine verwunschene Wege, die aus dem Nichts vor einem auftauchen…dieser Friedhof wird dem Begriff „Wunderwelt“ gerecht. Mein Highlight: Die große Treppe, die auf einmal da ist – man steigt sie hinab, findet sich einer besonderen Grabstätte gegenüber, rechts und links weinbergartige Terrassen, unten eine riesige Wiese. Ich könnte ewig so weiterschreiben, aber schaut Euch die Bilder an, und vor allem besucht diesen Friedhof, der direkt am U-Bahnhof Hermannplatz liegt. Und seht hinweg über die Geräusche der Straße und der Menschen, diese verlieren sich während Eures Rundgangs, aber stört Euch gerne an dem unnötig hinterlassenen Unrat in einigen Ecken des Friedhofs – muss nicht sein, kann man aber auch gut absichtlich übersehen :)! Eure Mina

Hier findet ihr weitere Informationen zum Friedhof: https://de.wikipedia.org/wiki/St.-Jacobi-Kirchhof_I; https://evfbs.de/index.php?id=449

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