Liebe Besucher*innen, ja, ich weiß – der Name dieses Friedhofs klingt nun nicht gerade hochspannend…der Friedhof jedoch ist es, und die Gegend ebenso! Der Standortfriedhof in der Lilienthalstraße ist ein wunderbarer Ort in einer wunderbaren und geschichtsträchtigen Gegend…lest selbst, und ich freue mich wie immer über ein kleines Feedback in den Kommentaren :).
Der landeseigene Friedhof in der Lilienthalstraße liegt im Berliner Bezirk Neukölln. Der Friedhof wird umrahmt von den Straßen Hasenheide und Lilienthalstraße sowie vom Volkspark Hasenheide – ein wirklich schöner Park, ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Bevor ihr den Friedhof betretet, steht ihr zunächst vor der sehr eindrucksvollen St.-Johannes-Basilika, ebenso ein absolutes Highlight…unbedingt anschauen, sie ist das größte katholische Kirchengebäude Berlins.
So, nun aber zum Friedhof. Betreten tut man den Friedhof durch ein beeindruckendes Portal, welches direkt den Blick auf die große, ehemalige Feierhalle freigibt – hier befindet sich heute die Skulptur „Sorgende Frau“ von Fritz Cremer. Hat man den Weg zur Skulptur eingeschlagen, kann man sich rechts und links des Weges zwei weitere Gedenksteine ansehen, diese findet ihr in meiner Galerie unten. Der Spaziergang über den Friedhof erweckt den Eindruck, es gäbe hier keine Grabstätten mehr, sondern man besucht einen großen Park, mit Bänken, viel Natur, raschelnden Blättern und rauschenden Baumwipfeln. Ein wundervoller Ort, um Ruhe zu tanken und durchzuatmen.
Der Friedhof ist jedoch die Ruhestätte für mehr als 6000 Kriegstote – und somit eine zentrale Kriegsgräberstätte in Berlin. Weiter ruhen hier auch ungezählte Kriegstote in Sammelgräbern auf einer Fläche von 1432 Quadratmetern. Heute ist er auch für reguläre Bestattungen freigegeben, und somit findet man relativ neue Grabstätten, bunt geschmückt und mit viel Liebe gepflanzt. Seit Juni 2021 gibt es auch ein neues Grabfeld für islamische Bestattungen, die Gräber sind nach Mekka ausgerichtet. Alte Mausoleen, uralte Grabsteine und Wandgräber findet man hier nicht. Aber es ist ein Ort des Gedenkens und der Geschichte, dessen ist man sich bewusst, und man spürt die Melancholie dieses Ortes.
Rund um den Friedhof herum gibt es auch viel jüdische Geschichte, hier einige interessante Links und Orte, deren Besuch man mit der Friedhofsbesichtigung verbinden kann: Gedenkstelle Zentrale Dienststelle für Juden, Spuren jüdischen Lebens und Die Hasenheide 61a.
Viel Freude wünsche ich Euch auch beim Durchblättern der Bilder, und ganz unten gibt´s noch ein paar interessante Infos! Eure Mina
Blick auf die ehem. Feierhalle 
Kriegsgräber 
Blick auf die Basilika 
Kurze Ruhepause? 
Mauer zur „Außenwelt“… 
Anonyme Gräber 
Gedenkstein 
Gedenkstein 
Ehemalige Feierhalle… 
…heute… 
…die „Sorgende Frau“